Dreharbeiten 2004 und 2005 zu: Bilderhöhlen im Ural " Europa in der Urzeit"- BR ARTE
Cave Paintings in the Urals - "Europe in Primeval Times" (52')
Original Title | Bilderhöhlen im Ural - "Europa in der Urzeit" |
A Film by | Ralph-Jürgen Schoenheinz and Galina Kirsunova-Schoenheinz |
Produced by | BR and ARTE 2005 |
Sonntag, 13. September 2009 um 13.00 Uhr
Wiederholungen:
Keine Wiederholungen
Bilderhöhlen im Ural
Dokumentation, Deutschland 2004, BR, Erstausstrahlung
Regie: Ralph J. Schönheinz, Galina Kirsunova
Die Dokumentation wurde von mir wissenschaftlich beraten. Das Mammutheum stellte die Requisite her. Die Schauspieler waren außer mir, der Gute Sven Weißflog, meine Söhne die schon in der ZDF Produktion Feuer im Eis migespielt hatten. Die Umsetztung war mäßig und thematisch zu mystisch, daher hier die Korrektur. Die Zusammenarbeit war mit Ralph, seiner Frau und dem Kammerateam sehr bedacht, ruhig und proffessionell.
Der Schnitt und Umsetztung des Bildmaterials war eher am unteren Ende der Skala. Das heißt man hätte wesentlich mehr draus machen können. Das Thema gehört auf jeden Fall noch mal aufgegriffen.
Hier die Story
Ein Team von Archäologen aus St. Petersburg und aus der Hauptstadt Baschkortostans, Ufa, ist unterwegs in das Uralgebirge der russischen Republik Baschkortostan. Das Ziel ist die Kapowa-Höhle einer der bedeutendsten Bilderhöhle Osteuropas. Die Ahnen der Baschkiren kamen erst vor rund tausend Jahren als Nomaden aus dem Altaigebirge und Zentralasien in den Ural.
Die mit Erdfarben und Oker gemalten Mammute, Pferde, Wollnashörner sind jedoch viel Älter. Sie stammen aus der letzetn Eiszeit und ihre geheimnisvollen Symbole erzählen von einer Zeit vor über 16.000 Jahren. Zum selben Zeitpunkt entstanden auch viele der weltberühmten Bilderhöhlen in Frankreich und Spanien. Sowohl in der Kapowa-Höhle, als auch in der 300 Kilometer entfernten Ignatiewka-Höhle überdaurten diese paläolithischen Kunstwerke. In der Ignatiewka-Höhle, der zweiten bedeutenden Bilderhöhle des Urals, finden Archäologen weniger Artefakte und Gegenstände des Steinzeitlichen Alltags. Demnach waren diese Höhlen weniger freqentiert. Sie deshalb wie in dem Doku als geheime Orte schamanistischer Rituale abzutun ist viel zu weit hergeholt. Die Behausungen der eiszeitlichen Jäger sind nicht alle längst vergangen. Am Fluß Don liegt eine Dorf Namens Kostenki. Dort sind Spuren der jurtenartigen Behausungen erhalten geblieben. Kostenki bedeutet "Knochendorf" und birgt den seltnen Schatz eiszeitlicher Siedlungsspuren im Boden. Mit riesigen Mammutknochen hatten Jäger der ausgehenden Altsteinzeit ihre Hütten gebaut. Ob diese wie in dem Doku behauptet wird winterfest waren ist nicht gesichert.Im Mammutheum existiert ein kompletter museumstechnischer Abguss einer solchen Hütte seit Jahren im Freien auf 700m nN. Bei einem Bewohnungsexperiment im bayerischen Winter wären wir bei 10 Grad minus fast erfrohren. Vor 16 bis 20000 Jahren waren die Winter zum teil wesentlich kälter. Wenn ich jedoch die Wahl hätte zwischen einer aufsteigende Höhle mit warmen sieben Grad Plus und einer verqualmten Hütte mit Außentemperaturen von unter dreißig Grad minus, würde ich wenigsten die kältesten Winterphasen in der Höhle verbringen. Aus Mammutstoßzähnen wurden Werkzeuge, Schmuck und Frauenstatuetten hergestellt. Diese brühmten Venusfiguren die wir durch die Venus von Willendorf am besten kennen, sind sicher mehr als Symbole der Fruchtbarkeit. Sie unterscheiden sich kaum von denen, die man in Westeuropa fand. Diese Venere sind symbolisch für das hoch entwickelte Matriachat am Ende der Altsteinzeit vom Atlantik bis in den Ural. Die Bilderhöhlen des Urals und Westeuropas sind sich ebenfalls sehr ähnlich.Hier zeigt sich deutlich die Durchstreifung und Mobilität, dieser grenzenlosen ersten Cromagnon Großwildjägerkulturen eines einstigen Europas ohne Grenzen. Wie in den Höhlen Westeuropas zeigen sich auch die russischen und baschkirischen Wissenschaftler beunruhigt. In den Bilderhöhlen des Urals verwittern und erodieren die Zeichen und Gemälde aus der letzten Eiszeit und es ist zu befürchten, dass sie ohne entsprechende Konservierungsmaßnahmen für immer verschwinden. Die französischen Spezialisten für die Erhaltung von Höhlenmalereien, Jacques Brunet vom renommierten Laboratoire de Recherche des Monuments Historiques bei Paris und Philippe Malaurent von der Universität Bordeaux kamen im Sommer 2004 nach Kostienki, um gemeinsam mit ihren Osteuropäischen Kollegen diese einzigartigen Zeugnisse europäischer Urgeschichte zu retten.
Der gute Sven! Eine Wonne mit ihm zu Arbeiten. Wenn man nicht aufpasst kommt man vor Lachen erst gar nicht dazu. Zum Arbeit meine ich. Hier sieht er den berühmten Rien Portvliet Zeichnungen wie aus dem Band "Rückwechsel" herausgeschnitten. Sehr talentiert und verwandlungsfähig.
Noch mal dank an meine Jungs.
Vielleicht ist euch aufgefallen, dass in einem Rahmen am Fenster meine Violinenstege trocknen.