An einem diesigen Samstag im Oktober 1975 durchstreifen zwei Buben, der 16-jährige Bernard von Bredow und sein 10-jähriger Freund Robert, die Umgebung von Siegsdorf im Chiemgau (Oberbayern). Sie sind auf Schatzsuche, ausgerüstet mit einem selbst gebastelten Metalldetektor.
Am Fuße des Zinnkopfes, einem runden, dicht bewaldeten Vorberg der Chiemgauer Alpenkette, durchsteigen die beiden eine dunkle, von Bäumen und Felsen gesäumte Schlucht. Über zehntausende von Jahren hatte sich ein Bach in den Westhang des Zinnkopfes gefressen - der Gerhartsreiter Graben. Er entstand in der Bruchlinie kreidezeitlicher und tertiärer Meeressedimente. Immer wieder wurden hier Fossilien aus dieser längst vergangenen Epoche freigesühlt und gefunden.
Die beiden sind sich sicher, dass eine so entlegene Schlucht eine gute Versteckmöglichkeit für Schätze aller Art ist und auch schon lange gewesen sein muss.
Das gesuchte Gold finden sie nicht, aber einen Schatz anderer Art. Ein teilweise frei gespülter brauner Rippenknochen ungewöhnlichen Ausmaßes zieht Bernard magisch an. Mit einem Suppenlöffel gräbt er im Lehmsediment und legt den Knochen frei. Er ist sich sofort sicher, eine Mammutrippe geborgen zu haben.