Bernard klopft mal schnell eine Speerspitze aus Feuerstein (Flint oder Silex)
Feuerstein Bearbeitungsgrundkurs.Einführung in die verschiedenen Techniken der Feuersteinbearbeitung
Es ist völlig unmöglich jemanden in 3 Tagen beizubringen wie man brauchbare Paläolithjische Werkzeuge und Projektile herstellt. Die Vielfalt der Formen und Anforderungen ist erschlagend und oft derart komplex, dass es in manchen Fällen Jahre dauern wird bis man diese Techniken beherrscht. Oft bleiben einige Dinge unerreicht. Das was bei dem drei tägigen Kurs erreicht wird, ist der sichere Umgang mit dem Material und die Selektion von Qualität über Optik und Akkustik (Abklopfen). Die Herstellung und Auffindung der Werkzeuge im Flussbett und Schutzkleidung.
Erster Tag: Wanderung in der Tiroler Ache auf Materialsuche und Abklopfen von Steinen. Abends Theorie, Antworten und Körperhaltung, Brotzeit.
Zweiter Tag: Herstellung von Drückerleder, Knochen und Geweihwerkzeugen und der erste Punch (Schlag).
Dritter Tag: Abschlagen von Klingen direkt und indirekt, die Drückertechnik und das Retouchieren.
Materialkosten werden extra berechnet. Jeder kann soviel Material selbst mitbringen wie er möchte. Flint, Knochen, Geweih
Der Kurs umfasst wie bei allen Kursen drei Tage und Kostet 285 €
Die Mindestteilnehmerzahl bei diesem Kurs sind drei Personen.
Die Anmeldefristen, für die jeweiligen Workshops sind 14 Tage.
Bei diesem Kurs sind wir auch draußen also feste Kleidung und Wanderschuhe mitbringen. Wenn die Flüsse zugefrohren sind muss ich erst die Eisstärke vorort prüfen ob ein Durchkommen zu den Steinen möglich ist. Nur wenige Tage im Jahr sind die Bedingungen so schlecht das dieser Teil ausfällt:
Die Themen werden in diesen drei Tagen basisvermittelt. In dieser Zeit lernt man was man kann und meist nicht kann. Dann entscheiden sich die Zutaten für den Einzelnen. Nach diesen drei Tagen ist man eine Welt weiter. Wer möchte kann dann weitermachen. Ich nehme selten mehr als 6 Teilnehmer. Der längste Teilnehmer war 18 Monate bei mir. Dies über Jahre verteilt. Es sind verlängerte Wochenenden an dem man am besten den Freitag frei nimmt. Also am Donnerstag anreist um Freitag 9 Uhr fit zu sein. Im Winter sind alle Tage möglich. Die Winterkurssaison beginnt am 15 November und endet am 15 April. Der Tagessatz in den ersten drei Tagen ist 95€. Dann mischen sich die Karten neu. Oft erstaunlich was für Wissensschwerpunkeintöfpe sich bei den einzelnen Teilnehmern herausbilden.Telphonische Anmeldung. 0866212120 zwischen 10 und 17 Uhr und besser unter This email address is being protected from spambots. You need JavaScript enabled to view it.
Aber was ist Feuerstein.
Viele Menschen glauben, dass man mit zwei Feuersteinen Feuer machen kann. Zunächst sollte man etwas über die Entstehung und Zusammensetzung des Feuersteins wissen um zu verstehen, dass der Feuerstein alleine nicht in der Lage ist Feuer zu machen. Außerdem diente der Feuerstein in der Steinzeit hauptsächlich dazu Waffen und Werkzeuge zu produzieren.
Feuerstein (auch Flint) ist ein hartes (Mooshärte 7), isotropes sedimentäres Gestein. Es sind Meeresablagerungen welche durch kieselsäurehaltige ständig absterbende Mikrofloren und Faunen wie z.B. Kieselalgen, Radiolarien und deren silikatische – Gehäuse entstanden sind. Durch anerobe Bakterien (keinen Sauerstoff benötigend), welche bevorzugt diese abgestorbenen Meeresbewohner anreichern, bildet sich ein so genanntes Kieselgestein wie auch Hornstein, Quarz, Jaspis und andere. Feuerstein wird in Mitteleuropa hauptsächlich in Schichten des Jura und der oberen Kreide in Form von großen unregelmäßig geformten Knollen oder Platten gefunden. Er besteht primär aus kryptokristallinen (Korngröße kleiner 1 Mikrometer) Chalcedon (Siliciumdioxid) Kristallen. Oft sind Feuersteinknollen durch sich entleerende Gasblasen im Meersschlick entstanden. Wenn z.B. ein Fäulnisprozess (Exkrement oder Fischkopf etc.) durch anerobe Bakterien im Schlamm zersetzt wird und die dadurch entstandene und stets aufsteigende Methangasblase im Schlick die Oberfläche des Meeresbodens erreicht hat, entleert sich diese Blase in das Meer. Wenn sich an dieser Stelle auf dem Meeresboden eine Lache (Pfütze) Kieselsäure durch den oben genannten Entstehungsprozess gebildet hat, dann fließt die Lache aus Kieselsäure in den entstandenen Hohlraum und füllt ihn auf.
Die Entstehung von Feuersteinknollen ist nicht vollständig geklärt. Natürlich sorgen auch kieselsäurehaltige Lösungen bei der Diagenese (Kompaktions- und Umwandlungsprozesse während der Gesteinsbildung) für eine Verdrängung von Karbonaten. Relikte von Schalen und Skeletten von Kieselschwämmen und Diatomeen (Kieselalgen) in Feuerstein belegen den organischen Ursprung.
Die Feuerstein-Diagenese verläuft in der Regel über Opal-A (amorph), Opal-CT (wie Kreide leicht zu bearbeiten) zu Feuerstein. Das kann allerdings bis zu 65 und mehr Millionen Jahren dauern.
Am besten man verwendet den Oberbegriff Silex und beschränkt den Ausdruck Feuerstein auf Silikatgesteine aus der Kreide (65.5 bis 145,5 Mio. Jahre), während Silikatgesteine aus dem Jura (145,5 bis 199,6 Mio. Jahre) als Hornstein bezeichnet werden.
Submikroskopische Einschlüsse von Luft und Wasser geben Feuerstein eine helle Farbe, (weißer Flint), Kohlenstoff färbt ihn schwarz. Kristallographisch lassen sich neben Chalcedon unterschiedliche SiO2-Modifikationen bzw. Varietäten nachweisen: Quarz, Jaspis, Opal, Achat. Daher sollten Feuersteinknollen auch im Wasser frei von Frost gelagert werden, um ein Reißen durch das Sprengen durch die zu Eis gefrorenen Wassereinschlusse oder reißen und schlechte Schallübertragung beim Spalten, durch Trockenschrumpfung zu verhindern.
Die Dehydrierung der Kieselsäure erfolgt von innen nach außen, wodurch die Feuersteinknollen oft eine zwiebelartige Struktur aufweisen. Die äußeren Schichten können im geringen Maße Wasser aufnehmen, wodurch eine Verwitterung der Oberfläche begünstigt wird. Deutlich erkennbar ist oft die poröse helle Außenschicht (die so genannte Rinde oder Kortex). Es handelt es sich um die diagenetische Vorstufe zu Feuerstein, (SiO2 x nH2O), das sog. Opal-CT. Diese ist leicht zu bearbeiten. Die Umwandlung von Opal-CT zu Feuerstein erfordert Jahrmillionen.
Feuersteinvorkommen finden sich in zahlreichen jura- und kreidezeitlichen Ablagerungen. Meist liegen die Knollen mit einer Größe von bis zu 30 cm Durchmesser eingebettet in Kreideablagerungen. Es kommen auch Platten in eine Dicke bis zu 20 cm vor. Ferner kommen Feuersteinknollen in eiszeitlichen Geröllschichten als Teil von Grund- oder Endmoränenablagerungen vor und somit herausgelöst aus ihrem ursprünglichen stratigraphischen Entstehungszusammenhang.
In Europa sind rund 100 Feuersteinbergwerke bekannt. Ein Feuersteinbergwerk ist ein steinzeitliches Bergwerk, in dem mit einfachsten Mitteln Rohmaterial für die Herstellung von Feuersteingeräten und -waffen gewonnen wurde.
Feuerstein wird durch seine amorphe isotrope Struktur ausgezeichnet, bei der eine Vorzugsorientierung fehlt. Wenn großer Druck langsam ansteigend oder schlagartig auf einen Punkt des Feuersteins ausgeübt wird, wird die kinetische Energie vom Gestein aufgenommen und breitet sich konzentrisch kegelförmig vom Schlagpunkt ausgehend aus. Bei ausreichend hoher Schlagenergie wird das Gestein durch die sich ausbreitenden Schlagwellen gespalten. Die hierbei entstehende Bruchfront hat meist eine muschelige Form, wie sie auch an zerbrochenem Glas beobachtet werden kann.
Im Bereich einer Bruchstelle weist der Feuerstein auch Schlagwellen auf, die Wallnerlinien. Sie entstehen vor allem bei gezielt abgespaltenen Teilen des Steins, die als Abschläge bezeichnet werden.
Ein steinzeitliches Feuerzeug bestand aus einem Feuerstein, leichtbrennbarem Flocken (z.B. Pappelflaum von der Schwarzpappel) Wollgräsern oder Pulver, Lappen oder Flocken von (Zunder) und Pyrit/ Markasit, aus dem Funken herausgeschlagen wurden.Der eigentliche Feuer-Stein ist dabei das Pyrit oder Markasit, FeS2, das durch den Schlag entzündet wird und beim Verbrennen Hitze entwickelt. Feuerstein (Flint) ist als Schlagstein nicht zwingend erforderlich, Quarz oder Quarzit ist dafür ebenfalls geeignet.
Vom 16. bis zum 19. Jahrhundert diente Feuerstein in Steinschlosswaffen als Zündhilfe. Er schlug mit hoher Geschwindigkeit auf ein Schlageisen, die dabei entstehenden Funken entzündeten das Schwarzpulver. Darauf lässt sich auch die synonyme Bezeichnung "Silex" (aus dem Französischen) zurückführen.
Feuersteinknollen mit einem natürlich entstandenen Loch, so genannte Hühnergötter, fanden besonders als Talismane Verwendung. Siehe Paramoudra zur Theorie über das Entstehen der Löcher.
Heute spielt der Feuerstein als Rohstoff eine untergeordnete Rolle. Im Straßenbau wird er in zermahlener Form dem Asphalt zugemischt, um die reflektierenden Eigenschaften von Straßenbelägen zu verbessern. Fein gemahlen dient er als Schleifmittel.
Des Weiteren werden Klingen aus Feuerstein und Obsidian in kleinen Exklusivserien als chirurgische Skalpelle verwendet. Dies hat zwei Gründe: Erstens ist frisch geschlagener Feuerstein hoch steril, zweitens haben Kanten einer Feuersteinklinge eine leicht schuppige Oberfläche trotz einer Schärfe, die dem Stahlskalpell völlig gleichwertig ist. Die schuppige Oberfläche verursacht andere Wundränder als eine Stahlklinge, wodurch sie wesentlich besser und schneller verheilen und zugleich das Risiko einer sichtbaren Narbenbildung deutlich reduziert wird. Daher werden Feuersteinskalpelle in erster Linie bei Schönheitsoperationen verwendet.