Medizin der Steinzeit (Paläomedizin)
Umfasst nicht nur die Kräuterlehre, Anbau, Pflege und das schonende Trocknen, sondern auch prähistorische, medizinisch-technische Verweise aus Grabungsbefunden. Es gibt wohl kaum jemanden der alles kennt und so müssen wir auch oft Abends am Holzherd Bücher wälzen. Nach langer Wanderung, die matten Füße in warmes Wasser mit Kräutern, ein warmer Trunk, das Knistern der Scheite....
Mehr, als nur einen Ausschnitt aus dem Kräuterbestand der Chiemgauer Alpenregion zu zeigen wird kaum möglich sein. Dennoch endeckt man immer wieder neues auch wenn das Alte manchmal einfach nicht mehr zu finden ist.Unsere Bergwelt birgt viele heimeliche Orte .Etwas Ruhe von unserer rastlosen Industriegesellschaft. Eine Begegnung mit der Welt der Pflanzen unserer Region! Die Heilkräfte der Natur einsetzen ist so alt wie die Menschheit. Sich hineinversetzen in den Standort und in die Pflanze selbst, ist längst verlorenes Können. Erfahren und begreifen Sie nicht nur ihre Heilkräfte, sondern auch ihre Umweltnöte und Gefahren. Endlich nicht nur die Natur erfahren, die Zeichen, Aromen und den Geschmack verstehen, eigene Medizin herstellen, die Küche zur Zauberstätte alten Brauchtums zu verwandeln. Die Intuitionsfähigkeit ist seit Jahrzehnten unser Thema. Geschichten lauschen und eine Tiefe, für das allumfassende Zusammenspiel der jahreszeitlichen Zyklen haben, dann wird die geistige Wahrnehmung mit dem Raum längst vergangener Zeiten erfüllt sein. Etwas wird bleiben, für immer nicht nur die Erinnerung an die Wunder der geheimnissvollen Plätze. |
Achtung! Das hier vermittelte Wissen ist rein theoretischer Natur und beruht auf akademische Quellen und funktioniert zweifellos seit Jahrtausenden. Aus rechtlichen Gründen schließen wir jedoch die praktische Anwendung aus und verweisen auf die medizinisch rechtlichen Vorschriften der BRD. Übersetzt heißt das. Kein Südamerikanischer Medizinmann ist in Europa berechtigt zu heilen oder Tinkturen zu verabreichen, selbst wenn seine Erfolge noch so umwerfend sind. Die Anwendung des vermittelten Wissen erfolgt auf eigenes Risiko und nicht auf unsere Empfehlung. Eine entsprechende Erklärung ist vor der Teilnahme zu unterschreiben.
Die Kornelkirsche
Mit Verweisen (Links) auf Wikipedia
Die Kornellkirsche als Heilmittel gegen die verschiedensten Gebrechen. Teile der Kornelkirsche zum Beispiel die Früchte, Blüten, Blätter und das Holz. Noch heute findet man in der Heilmittelkunde den Begriff Fructus Corni (= Früchte des Kornelkirschenbaums) für eine Droge. Zedler’s Universal Lexicon von 1733 widmet ihrer Heilwirkung eine lange Spalte. Unter anderem kühlen danach die „Cornell-Kirschen“, sie „ziehen etwas zusammen und stopfen“, wirken gegen die „rothe Ruhr“ und gegen „Blut-speyen“, geben bei „hitzigen Kranckheiten“ kühlende Labung. Man verwendet die „Beeren“ wie Oliven, macht einen „Cornell-Wein“ daraus, der gegen „Bauch-Flüsse“ genutzt wird. Gegen diese helfen auch die gedörrten und zu Pulver gestoßenen Früchte. Das aus dem Holz ausgezogene Öl „rottet den Krebs aus“. Die „Beeren in Wein gekocht und getruncken“ kurieren den Nierenstein. Die Blätter stillen das Bluten von Wunden. Das kommt von den Gerbsäuren.
Die hier zitierten Wikungen werden zur Zeit untersucht.
Wegen ihrer Verwendung gegen die rote Ruhr trugen die Kornelkirschen auch den Namen „Ruhrbeeren“.
Schon im 12. Jahrhundert hatte die Heilige Hildegard von Bingen in Physika, ihrem medizinischen Werk, ein Kapitel der Heilkraft der Kornelkirsche gewidmet, dort „Erlizbaum“ genannt. Sie empfahl ein Bad aus Rinde, Holz und Blättern gegen die Gicht sowie die „Kirsche“ für den Magen (3. Buch, Kapitel 40):
Von der Kornelkirsche (Dirlitze)
Die Kornelkirsche ist warm, und ihre Wärme ist mild, und sie hat süße Feuchtigkeit in sich. Nimm daher von ihrer Rinde, dem Holz und den Blättern und koche sie in Wasser, und mache daraus ein Bad. Und wer an Gicht leidet, sei es ein Kind, ein junger Mensch oder ein alter, der bade darin oft und umgebe sich in diesen Bädern (mit diesen Blättern). Und das tue er im Sommer, wenn der Baum grün ist, und dem Kind und dem jungen Menschen wird es bestens zur Gesundheit verhelfen. Dem alten Menschen aber wird es ziemlich nützen, jedoch nicht in dem Maße wie dem Kind und dem jungen. Und so werden sie sich besser befinden. Und die Frucht dieses Baumes schadet dem Menschen nicht, wenn man sie ißt, aber sie reinigt und stärkt den kranken und auch den gesunden Magen, sie nützt dem Menschen für die Gesundheit.
(textkritische Übersetzung von Marie-Louise Portmann, 1991)
Auf den medizinischen Werken Hildegards von Bingen aufbauend hat sich heute eine „Hildegard-Medizin“ herausgebildet. In dem 1990 von dem Heilpraktiker Reinhard Schiller erschienenen Buch Hildegard Medizin Praxis werden die Kornelkirschen mit der Bemerkung aufgeführt: „Gut für Gesunde und Kranke, reinigen Magen und Darm". Bei der Colitis, der Entzündung des Dickdarms, gibt das Buch folgendes Rezept:
- Roh, als Marmelade, als Gelee, als Mus oder in jeder beliebigen Zubereitung verspeisen. Kornelkirschen reinigen und festigen den Verdauungstrakt. Innerhalb weniger Monate kann Colitis mit Hilfe von Kornelkirschen, ausschließlicher Dinkelkost und begleitender Hildegard-Therapie gelindert, sogar geheilt werden.
Das Rezept bei der Zöliakie, einer Darmerkrankung bei Kleinkindern, lautet:
- Täglich eine Portion Kornelkirschen essen, egal in welcher Form, ob roh oder gekocht, als Marmelade, Mus oder Gelee. Kornelkirschen reinigen und stärken das angeschlagene Verdauungssystem und fördern dessen Gesundheit. Mit einem einmaligen Verzehr kann man aber noch keine Wunder erwarten. Sie sind ein Langzeittherapeutikum und sollen über Monate hinweg täglich verwendet werden.
Darüber hinaus wird die Kornelkirsche im Kapitel „Magengeschwüre“ zur zusätzlichen Behandlung bei Magenleiden empfohlen.
Im 1996 erschienenen Hildegard von Bingen Kochbuch von Dr. Wighard Strehlow heißt es über die Kornelkirschenfrüchte:
- Sie enthalten den roten Fruchtfarbstoff der Anthocyane, die zur Vitamin-P-Gruppe gehören. Dieses Vitamin P ist ein wichtiger Schutz- und Reparaturfaktor bei Entzündungen und Verletzungen der Schleimhäute und Blutgefäße, zum Beispiel bei Gastritis oder Krampfaderleiden.
Auch der Heilpflanzenführer (Guida alle piante medicinali) von Paola Lanzara, 1978 in Italien erschienen, nennt verschiedene wohltuende Wirkungen der Kornelkirsche (Übersetzung):
- Die Früchte bewahren auch bei der Reifung einen säuerlichen Geschmack und enthalten Glukose, malico- und Zitronensäure, Schleim- und Gerbstoffe. Aus den Früchten erhält man Marmeladen von leicht säuerlichem Geschmack und verstopfender Wirkung. Werden sie vergoren, liefern sie alkoholische Getränke von angenehmem Geschmack.
In seiner Beschreibung des Goldenen Zeitalters berichtet Ovid über Menschen, die sich auch von Kornelkirschen ernähren. Diese enthalten einen Samen, aus dem man ein Öl erhält, das zur Seifenherstellung verwendet wird. Geröstet und mit Kaffee vermischt, verleihen sie diesem einen angenehmen Vanille-Duft, es ist der berühmte „Wiener Kaffee“. Mit den Blättern kann man sich zum Trinken aus der Tasse einen angenehmen Aufguss machen. Die Volksmedizin empfiehlt die Früchte als Mittel gegen Durchfall. Auch die Rinde (die eine bittere Substanz enthält, das Cornin, ebenso wie tannin-und pektinhaltige Substanzen) verleiht einem Aufguss daraus verstopfende und kräftigende Wirkung.
Das Holz der Kornelkirsche
Das Holz der Kornelkirsche war in der Antik militärtechnisch und somit auch von historischer Bedeutung, als König Philipp II. die Phalanx als neue Schlachtordnung der makedonischen Infanterie etablierte. Deren bis zu sechs Meter lange Lanzen (Sarissen) konnten nur aus diesem speziellen Holz gefertigt werden; der effiziente Einsatz der Phalangen gegen die persische Kavallerie wurde zu einem wesentlichen Faktor, der Philipps Sohn, Alexander dem Großen, seine Eroberungen ermöglichte.
Wegen seiner Festigkeit und Zähigkeit war das Holz des Kornelbaumes wie kein anderes zur Herstellung von Speeren und Lanzen geeignet. Bei den alten Griechen und Römer war diese Verwendung so üblich, dass verschiedene Dichter des Altertums in ihren Metaphern nicht mehr von der Lanze sprachen, sondern von der Kornelkirsche, die der Krieger dem Feind entgegenschleuderte. So auch Ovid in seinen in den Jahren 2–8 n. Chr. entstandenen Metamorphosen. Statt schlicht „Schwang die Lanze“ zu sagen, heißt es in der sehr wortgetreuen Übersetzung von Johann Heinrich Voß aus dem Jahre 1798: „Schwang die mit Erz vorblinkende Last der Kornelle.“ An anderer Stelle spricht er etwas verständlicher vom „kornellenen Schaft“. In einer neueren Übersetzung des 12. Buches (Die Lapeten und Zentauren) ist zu lesen: „Grad ins Gesicht er gebohret die ungestählte Kornelle.“ Gemeint ist eine Lanze aus Kornelkirschenholz ohne stählerne Spitze.
In Ovids Schilderungen des Goldenen Zeitalters (Metamorphosen, VIII, 611) ernährt sich die bessere und friedlichere Hälfte der Menschheit von Erd- und Brombeeren sowie von Kornellen. Als die Götter Zeus und Hermes unerkannt bei dem alten Ehepaar Philemon und Baucis einkehren, setzen diese ihnen eingemachte Kornelkirschen vor.
Die Kornelle war im Altertum anscheinend so verbreitet, dass sie auch in der Schweinemast Verwendung fand. So heißt es bei Homer im 10. Gesang der Odyssee in der Szene, in der die Zauberin Kirke einen Teil der Gefährten des Odysseus in Schweine verwandelt:
-
- „Weinend ließen sie sich einsperren, da schüttete Kirke
- Ihnen Eicheln und Buchenmast und rote Kornellen
- Vor, das gewöhnliche Futter der erdaufwühlenden Schweine“.
- (Übersetzung von Johann Heinrich Voß von 1781)
Nach römischer Überlieferung hat noch zur Zeit von Kaiser Caligula (37-41 n. Chr.) auf dem Palatin ein uralter Kornelkirschenbaum gestanden. Dieser soll seinen Ursprung darin gehabt haben, dass bei der sagenhaften Gründung Roms durch die Zwillinge Romulus und Remus im Jahre 753 v. Chr. Romulus seine Lanze als Grenzzeichen für die Stadt in den Boden stieß. Diese war, wie damals üblich, aus dem Holz der Kornelkirsche gefertigt. Die Lanze soll dann - als Zeichen für die geglückte Gründung - ausgeschlagen sein und sich zu dem Baum entwickelt haben. Auch andere römische Städte sollen auf ähnliche Weise von den römischen Auguren mit einem Stab aus Kornelkirschenholz als Ausrichtungspunkt gegründet worden sein.
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