Kornelkirsche - Pflege, Gelber Hartriegel Herlitze (Cornus mas)
Biotop und Verbreitung
Die Kornelkirsche wächst am besten auf nährstoffreichen, kalkhaltigen Böden.
Sie ist wärmeliebend und daher an sonnenexponierten Waldrändern, Hecken und Hängen zu finden. Durch ihre durchdringenden Wurzelsprosse ist sie bodenbefestigend. Natürlich verbreitet in Mitteleuropa und Südeuropa bis zum Kaukasus. Österreich, seltener in Deutschland. Angepflanzt sollte sie als Hecke oder im Hang und in der Ebene mit entsprechneden Abständen natürlich, zusammen mit den anderen nützlichen heimischen Wildsträuchern Schlehe (Prunus spinosa), Sanddorn (Hippophae rhamnoides) und dem Holunder (Sambucus nigra). Diese geben ebenfalls Wildfrüchte für die Küche und Futter die Vögel ab.
Die Blüten sind durch die frühe Blütezeit eine wichtige Nahrungsquelle für Wildbienen, Honigbienen, Schmetterlinge und andere Insekten.
Die Früchte ernähren 15 Vogelarten.
Kornelkirschen Rezepte,
Früchte essbar; für Marmeladen, Gelees, Likör, Wein. Vitamin C haltig.
Kornellen soll man im fast überreifen, das heißt, dunkel- bis schwarzroten Zustand ernten. Vollreife Früchte als Vitamin-C-reiche Rohkost (auch nach erster Frosteinwirkung) Sie sind dann süßer, weicher und lassen sich besser pflücken. Die Steine lösen sich dann besser vom Fruchtfleisch. Die Früchte reifen im August/September nach und nach. Etwa alle drei Tage erntet man durch Schütteln des Stammes oder der Äste oder indem man mit einer Stange gegen die Äste schlägt. Zur Vereinfachung des Aufsammelns sollte man vorher Tücher unter dem Baum ausbreiten. Der Ertrag kann von einem Jahr zum anderen stark variieren. Nach einer sehr reichen Ernte folgt häufig ein mageres Jahr. Früchte können im Winter tiefgefrohren und mit der Verarbeitung im Winter begonnen werden. Herstellen von Trockenprodukten ist in der Sonne (nicht zu prall) oder an der Ofenwärme am besten.
Ich ernte im September/Oktober, da auf 700 Meter gelegen. Frisch geerntet, lassen sich rohe Kornelkirschen schwer entkernen, wenn sie noch nicht dunkelrot sind. Lässt man sie im Warmen auf einem Sieb oder Flechtwerk etwas liegen (es dürfen nicht zu viele übereinander liegen), so kann man die Nachreife der Frucht von sauer bis süß oft über Nacht beobachten. Nur nicht Kochen, um dann die Kerne leichter ablösen zu können. Dann können sie nicht nachreifen und bleiben Sauer. Das viele Kochen zerstört das Vitamin C. Wenn sie sehr dunkel (schwarzrot) und schon etwas weich sind, sind sie einfach am besten. Nicht alle werden süß, aber säuerlich fruchtig. Erhitzen sollte man sie nur gerade bis zum Köcheln, abgedeckt und nicht zu lange. Dann zerstampfen und durch ein Flechtwerk, Sieb oder Leinentuch drücken. Den Rest zum Färben aufheben.
Im Steinzeitmüsli, aus geriebenen Hasel/Wallnüssen, etwas Wacholder und Crategus leicht angeröstet, mit Honig und oder Joghurt eingerührt, ist es ein unglaublicher Gaumentanz. Der an Gesundheit kaum zu übertreffen ist.
Rezept: Bernard
Auch Marmeladen, Gelee und Fruchtsäfte mit Honig sind köstlich. Man muss nur sehr heiß und möglicht steril abfüllen, da sie jede Gelegenheit wahrnehmen, um zu Wein zu vergären, der aber dann besser gleich mit der richtigen Hefe und entsprechend hohem Honiganteil vergoren werden sollte.
Die Beliebtheit dieser ersten Fruchtsäfte haben sich Jahrtausende überliefert und sind unter dem Namen Scherbet oder Hoschaf heute noch in der Türkei bekannt.
Wie gesagt, die Säfte und Süßmoste sind sehr erfrischend. Der Likör, Wein jedoch von ausgezeichnetem Geschmack, ebenso in Alkohol eingelegte Früchte, von hervorragender Qualität sind Sirup, Gelee und Konfitüre. Marmelade kann mit säurearmen Fruchtarten wie Birne, Apfel, Holunder, Zwetschge sowie Melone und Kürbis zusammen hergestellt werden. Die Pprodukte weisen eine schöne zartrosarote Farbe auf.
Auch als Fischköder wurden die reifen Früchte benützt.
Aus den Kirschkernen hat man einfache Ketten gemacht.
Die im Kern eingeschlossenen Samen könnten geröstet als Kaffee-Ersatz benutzt werden, der dann nach Vanille duftet .
Die Reste benutzt man zum Rot färben von Leinen und Leder.
Die dünnen Blütenzweige der Kornelkirsche, die in Teig getaucht und in kochendes Fett zum Backen gehalten werden, kennt man heute noch in Baden. Die jungen Blätter sollten schonend getrocknet werden geben vermischt mit jungen Sauerkirsch- und wilden Erdbeerblättern einen wunderbaren Tee.
Gut gereifte Kornellen enthalten 8–9 Prozent Zucker (vorwiegend Traubenzucker und Fruchtzucker) sowie 2–3 Prozent freie Säuren. Der größe Anteil davon ist die Apfelsäure. Wegen ihres hohen Gehalts an Vitamin C (70–125 mg je 100 g Frischsubstanz) gehören sie zu den besten Vitamin-Lieferanten.
Die heilende Anwendung der Kornelkirsche ist enorm. Am besten unter "Seminare und Kurse" Naturschule Kräuter und Holzfibel nachschauen,
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